Milan Lucic unterschreibt 7‑Jahres‑Deal über 42 Mio. $ bei den Oilers

Milan Lucic unterschreibt 7‑Jahres‑Deal über 42 Mio. $ bei den Oilers Okt, 17 2025

Am 1. Juli 2016 hat Milan Lucic, Forward der Kanadier einen 7‑Jahres‑Vertrag über 42 Millionen US‑Dollar bei den Edmonton Oilers unterschrieben – ein Deal, der sofort für Aufsehen sorgte. Der Vertrag beinhaltete ein jährliches Cap‑Hit von 6 Millionen $, was Lucic zu einem der bestbezahlten Bottom‑Six‑Forwards der Liga machte. Gleichzeitig verpflichtete sich Andrew Ladd bei den New York Islanders, ein Hinweis darauf, dass beide Franchises auf erfahrene, physisch präsente Spieler setzten.

Hintergrund: Lucics Aufstieg und der Weg nach Edmonton

Bevor er nach Edmonton kam, verbrachte Lucic seine ersten neun NHL‑Saisons ausschließlich bei den Boston Bruins. Dort entwickelte er sich zum gefürchteten Power‑Forward, gewann 2011 den Stanley‑Cup und sammelte in Boston 232 Punkte in 526 Spielen. Sein rauer Spielstil brachte ihm 1.301 Strafminuten ein – ein Rekord, der ihn zum Inbegriff des körperbetonten Stils machte.

Der 7‑Jahres‑Deal mit den Edmonton Oilers

Der Vertrag wurde vom General Manager Peter Chiarelli initiiert, der Lucic bereits aus der Zeit in Boston kannte. In einem Interview erklärte Chiarelli: "Wir wollten einen Veteranen, der die jungen Kernelemente wie Connor McDavid und Leon Draisaitl mit physischer Präsenz unterstützt." Der Deal wertete Lucic zum dritten höchsten verdienenden Flügelspieler im Western Conference‑Roster.

Erwartungen der Franchise und die ersten Monate

Der kanadische Sportjournalist Elliotte Friedman von Sportsnet kommentierte: "Die Oilers sind all‑in, sie sehen Lucic als den fehlenden Puzzleteil, das dem jungen Kern das nötige Maß an Härte gibt." Die Fans reagierten gemischt – einige sahen in der Finanzspritze einen Schritt Richtung Contention, andere befürchteten, das Salary‑Cap‑Flexibility zu verlieren.

Leistung in Edmonton und die spätere Abkehr

In den drei Spielzeiten 2016/17 bis 2018/19 erzielte Lucic 30 Tore und sammelte 70 Punkte in 238 regulären Spielen. Die Saison 2017/18 war sein persönlicher Höhepunkt: 14 Tore, 35 Punkte und ein Karriere‑High von 119 Strafminuten. Dennoch blieb die erhoffte Wirkung auf die Gesamtleistung der Oilers aus – das Team scheiterte zweimal an den Play‑offs.

Am 19. Juli 2019 wechselte Lucic im Zuge eines Dreier‑Deals zu den Calgary Flames. Die Oilers erhielten im Gegenzug James Neal und eine konditionale dritte Runde im NHL‑Entry‑Draft 2020. Die Bedingung, die Pick‑Runde in eine zweite Runde umzuwandeln, wurde nicht aktiviert, da Calgary das Western‑Conference‑Finale nicht erreichte.

Parallel: Andrew Ladds Vertrag mit den Islanders

Am selben Tag, dem 1. Juli 2016, unterschrieb Andrew Ladd einen 4‑Jahres‑Vertrag über 18,8 Millionen $ bei den Islanders. Der General Manager Garth Snow betonte: "Ladd bringt Führungsqualität und Championship‑Erfahrung, die unser junges Kernteam braucht." Ladd blieb bis 2020 in New York, bevor er zu den Arizona Coyotes wechselte.

Aktuelle Situation: Try‑out bei den St. Louis Blues

Aktuelle Situation: Try‑out bei den St. Louis Blues

Nach einer kurzen Rückkehr zu Boston in der Saison 2023/24, die nur vier Einsätze umfasste, legte Lucic im November 2023 eine unbegründete Pause ein. Im Februar 2024 wurden die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt eingestellt – ein Schritt, der ihm den Weg zurück ins Spiel öffnete. Am 19. August 2024 schrieb sich die St. Louis Blues mit einem Professional‑Try‑out‑Vertrag ein. General Manager Doug Armstrong erklärte: "Wir geben ihm die Chance, in Training Camp zu zeigen, dass er bereit ist, wieder zu konkurrieren. Die Rehabilitation ist abgeschlossen, und wir evaluieren seine Form in der Pre‑Season."

Warum der Vertrag immer noch diskutiert wird

Mit über 1 177 NHL‑Spielen, 233 Toren und 586 Punkten bleibt Lucic ein bemerkenswerter Veteran. Trotzdem gilt sein Deal mit Edmonton als Lehrbeispiel für riskante, langfristige Verträge mit Spielern, die sich in einem bestimmten physischen Spielstil festgefahren haben. Analysten verweisen oft auf das Zahlenverhältnis von Gehalt zu Punktproduktion (ca. 600.000 $ pro Punkt) als Warnsignal. Gleichzeitig zeigt die erneute Chance bei den Blues, dass Erfahrung in der Liga nach wie vor wertvoll sein kann, selbst wenn die Statistiken nicht mehr auf Top‑Level liegen.

Fazit und Ausblick

Der 7‑Jahres‑Deal hat die Oilers kurzfristig mehr Aufmerksamkeit gebracht, langfristig jedoch nicht zu dem erhofften Sprung nach vorn geführt. Für Lucic bedeutet der Try‑out eine letzte Chance, seine Karriere zu retten und vielleicht noch ein weiteres Kapitel in der NHL zu schreiben. Beobachter werden im Herbst genau schauen, ob das „Lucic‑Projekt“ bei den Blues wiederbelebt werden kann.

Häufig gestellte Fragen

Wie wirkt sich Lucics Vertrag auf das Salary‑Cap‑Management der Oilers aus?

Der 6‑Millionen‑Dollar‑Cap‑Hit über sieben Jahre bindete einen erheblichen Teil des Budgets, sodass die Oilers in den Folgejahren kaum Spielerkontingente ausbauen konnten. Das führte zu einer spärlichen Nutzung von Free‑Agency‑Möglichkeiten und verkomplizierte die Verpflichtung weiterer Top‑Talente.

Warum wählte die Franchise Calgary Flames statt einer Neustart‑Option?

Calgary suchte nach einer physisch präsenten linken Flügelkraft, um das bereits junge Team zu ergänzen. Lucics Erfahrung und seine Bekanntheit als harter Checker passten zum gewünschten Spielstil, und die Flames konnten die Gehaltslast durch den Trade relativ gut ausbalancieren.

Welche Rolle spielt das Player‑Assistance‑Program bei Lucics Rückkehr?

Das NHL/NHLPA Player Assistance Program bietet psychologische und soziale Unterstützung für Spieler in Krisensituationen. Lucic absolvierte das Programm, erhielt die notwendige Rehabilitation und wurde von der Liga nach Abschluss wieder registriert – ein entscheidender Schritt für seine neue Chance bei den Blues.

Wie hat sich der Vertrag von Andrew Ladd im Vergleich zu Lucics leisten?

Ladds 4‑Jahres‑Deal über 18,8 Millionen $ brachte den Islanders stabilere Punktzahlen (ca. 20 Punkte pro Saison) und eine klare Führungsrolle, ohne das Salary‑Cap übermäßig zu belasten. Im Gegensatz dazu führte Lucics hoher Jahreslohn zu einer geringeren Punkt‑zu‑Lohn‑Quote, was die Investition weniger effizient machte.

Was können junge Spieler von Lucics Karriere lernen?

Die Geschichte zeigt, dass körperlicher Stil zwar wertvoll ist, aber Anpassungsfähigkeit und kontinuierliche Weiterentwicklung entscheidend bleiben. Junge Athleten sollten ihre Vielseitigkeit ausbauen und gleichzeitig die finanziellen Aspekte ihrer Verträge realistisch einschätzen.